Das 1872 erbaute Kloster wurde ebenfalls durch das Erdbeben im Mai 2015 schwer beschädigt.
Unser Verein klärt derzeit, ob und ggf. in welchem Umfang Wiederaufbaumaßnahmen durch die Regierung von Nepal gefördert werden. Zudem soll mindestens ein Gebäude erdbebensicher als zentraler Schutzraum für die Dorfbewohner von Khiraule ausgebaut werden. Mönche des Klosters beteiligen sich an den Planungsarbeiten, um eine an den Bedürfnissen und den lokalen Traditionen entsprechende Gestaltung zu gewährleisten.
Der Wiederaufbau des buddhistischen Klosters Ngonga Theckchhhok Chholing und Maßnahmen zur Wiederaufforstung.
Das buddhistische Kloster Ngonga Thekchhok Chholing ist eines der ältesten Klöster im gesamten Solukhumbu Gebiet. Es liegt hoch über dem kleinen Dorf Khiraule im Distrikt Bung im äußersten Westen Nepals. Dorf und Kloster sind bis heute nur zu Fuß zu erreichen, der Flughafen Lukla, das Tor zur Everest-Region, liegt rund vier Tage Fußmarsch entfernt.
Das Kloster wurde im Jahre 1872 von Buddhistischen Lamas errichtet, die aus Tibet ausgewandert waren. Das Areal umfasst heute ein Wohnhaus der Mönche, einen buddhistischen Tempel, die Klosterküche und eine große Gebetsmühle, die in einem eigenen Haus untergebracht ist. Der Tempel beherbergt wichtige buddhistische Statuen, Thangka (Rollbilder mit Abbildungen z. B. von Schutzgottheiten und Symbolen) und Ritualgegenstände. Der gesamte Tempelkomplex ist von einer Mani-Mauer eingefasst und von uralten Wacholderbäumen und Magnolien umgeben. Das Kloster spielt eine wichtige Rolle als zentraler Anlaufpunkt der Region und ist als solcher auch für die Volksgruppen von Bedeutung, die nicht Buddhisten sind.
Gegenwärtig leben 10 Mönchen im Kloster. Sie gehören der Nyingma-Tradition (die Schule der „ Alten Übersetzungen“ oder „Rotmützen“) des tibetischen Buddhismus an. Für die lokale Bevölkerung halten sie alle wichtigen Zeremonien (Pujas) ab, sowohl zu festen Zeiten im Kloster als auch – entsprechend dem jeweiligen Bedarf – in den Privathaushalten. Darüber hinaus gibt es drei weitere Mönche, die den Acharya Titel führen, der Mönchen verliehen wird, die befugt sind, Schüler in den buddhistischen Lehren zu unterweisen. Diese Lamas leben und lehren zeitweilig im Ausland. Das Oberhaupt des Klosters ist ein inkarnierter Lama. Der berühmteste Lama des Klosters ist Kyabje Trulshik Rinpoche Ngawang Chökyi Lodrö (1923-2011). Er wurde als „Lebender Buddha“ verehrt. In Tibet geboren, war er einer der Lehrer seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lama, den er insbesondere in den Lehrer der Nyingma und der Dzogchen Tradition unterrichtete und Einweihungen erteilte.
Der gesamte Klosterkomplex ist bei dem zweiten schweren Erdbeben, das Nepal am 12. Mai 2015 erschütterte, schwer beschädigt worden. Das Kloster ist für die Dorfgemeinschaft und den gesamten Distrikt von wesentlicher spiritueller, ideeller und praktischer Bedeutung. Allerdings liegt es abseits der bekannten Touristenpfade, so dass die Gemeinschaft nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügt, um selbst den Wiederaufbau zu ermöglichen.
Auf Bitten der Bewohner von Khiraule und in Kooperation mit unserer nepalesischen Partnerorganisation, EcoHimal, ist vorrangiges Ziel des Vereins die Stabilisierung der alten, großen Gebetsmühle und der Wiederaufbau des sie schützenden Hauses. Die Gebetsmühle ist 2,5 Meter hoch und 2 Meter breit. In ihrem Inneren sind viele Tausend heilige Manimantras enthalten. Das sie schützende und stützende Gebäude ist durch das Erdbeben schwer beschädigt worden, die Gebetsmühle wurde dabei destabilisiert.
Um darüber hinaus auch die anderen beschädigten Teile des Klosters zu erhalten und in einer gegen Erdbeben besser geschützten Weise zu stabilisieren, benötigt der Verein erhebliche weitere finanzielle Unterstützung durch Spender.